Dienstag, Juli 31, 2007

Nagano Vol.2 - Yudanaka

So, dann will ich mal die Beschreibung von meinem Ausflug nach Nagano fortsetzen, ist ja lange genug her seitdem ich den ersten Eintrag geschrieben hatte. Wie schon erwähnt, am Abend des ersten Tages ging es für meinen Kollegen und mich weiter nach Nagano, wo ich ein Zimmer in einem Ryokan gebucht hatte.
Ein Ryokan ist ein klassisches japanisches Hotel. Traditionell ist es so, das man dort ankommt, eine Dienerin zu Seite gestellt bekommt und zu aller erst komplett neu eingekleidet wird. (In diesem Fall soll sogar eingekleidet werden im wahrsten Sinne des Wortes, das einem Sogar die lästige Klamottenwechselarbeit abgenommen wird.) Man bekommt einen Mantel zum schlafen, einen Mantel für's Haus, einen Mantel für's Baden, einen Mantel für den Garten,... die Idee ist eigentlich, das das Ryokan nicht ein Hotel für den Urlaub ist, sondern der Urlaub selbst. Daher gibt es eine essenstechnische Rundumversorgung, Massagen, Bäder in einem Onsen (dazu komme ich später noch) und Zeit zum "flanieren" im Garten. Was man wann macht obliegt einem natürlich nicht selbst, sondern ist, ganz typisch japanisch, vorher festgelegt worden - schließlich soll man sich erholen und nicht ständig daran denken müssen was man mit seiner Freizeit macht.
Ok, so weit die Theorie. Heute bezeichnen sich immer mehr Hotels, die weniger klassisch sind so. Was für uns Übrig blieb war ein Mantel zum Schlafen, Futonbetten auf Tatamimatten und ein zum Haus gehörenden Onsen. Dazu kam noch ein Hund der am Eingang festgeketten war, keinen Ausgange bekommen hat und dafür im Haus auf bereitgestellte Handtücher geschissen hat. Aber das führte nur zu unswesentlichen Geruchsbeinträchtigungen, darum will ich nicht weiter auf den Hygienischen und Tierschutzaspekt eingehen.
Insgesamt war es ein wirklich ganz passables Hotel und wir waren ja nicht zum schlafen da. Der Grund warum wir nach Yudanaka gefahren sind waren die besagten Onsen. Davon gibt es in dem Ort nämlich einige. Viele für Menschen und eines für Affen... dazu noch eines für beide Kreaturen, was wir nicht aufzusuchen gedachten. Ein Onsen im allgmeinen ist ein Bad, das aus einer natürlichen heißen, schwefelhaltigen Quelle gespeißt wird. Menschen nutzen das in Japan seit vielen Jahrhunderten und es bekommt ihnen offensichtlich nicht schlecht, daher haben es sich in Yudanaka die Affen von ihnen Abgeschaut und haben eine der Quellen besetzt. Wir Menschen wiederum finden das so drollig, das wir einen "Vergnügungspark" aus dem Onsen gemacht haben und nun Geld damit verdienen. Also, wir sind die Japaner, denn ich habe da nur Geld gelassen und zwar am Morgen nach der Nacht, also am zweiten Tag: man entschuldige den zeitlichen Sprung nach vorne, meine Gedanken waren wirr und ich komme in nächsten Eintrag über Nagano wieder nach heute zurück. Alles klar? Egal! Nun, was soll ich zu dem Park sagen, es waren, wie zu erwarten Affen in einem heißen Becken. Sehr lustig. Seitdem ich wußte das es diesen Park gibt (und das sind schon einige Jahre) dachte ich es wäre schön ihn zu sehen. Jetzt habe ich ihn gesehen und es war schön ihn zu sehen.
Spannender waren eigentlich der Besuch in einem menschlichen Onsen, aber den beschreibe ich im nächsten Eintrag über Nagano.

Montag, Juli 30, 2007

Lost ohne Translation

Das Leben in einem anderen Land, in dem man außer ein paar einstudierten Phrasen nicht viel sagen kann und auch Englisch als sonst universelle Sprache nur eingeschränkt taugt bringt so mach eine Schwierigkeit mit sich. Von drei Kleineren will an dieser Stelle berichten.
Das Erste, wie auch eigentlich alle anderen, stammt aus dem Bereich der Körperpflege. Nicht das ich mit dieser Probleme hätte, die hiesigen Pflegemittel stellen jedoch defintiv eine Herausforderung dar. Zu aller erst weil man sie nicht durch einen Fingerzeit auf ein Bild kaufen kann, wie es mit Essen in der Regel funktioniert. Auch die Marken wie man sie von zu Hause kennt gibt es in der Regel nicht. Daher muß man in der Regel nach dem Aussehen der Verpackung gehen bzw. hoffen, das jeman einem sagen kann was man vor sich hat.
Bereits ganz zu Anfang hatte ich das Problem, dass ich Duschgel kaufen mußte. Aus Gewichtsgründen hatte ich nur eine ganz kleine Menge mitgenommen. Beim Einkauf hatte ich das Glück eine Verkäuferin zu finden, die so weit Englisch konnte das ich ihr verständlich machen konnte was ich wollte. Sie zeigte mir ca. 5 Packungen, sage jedes mal „shower" und ließ mich damit dann wieder allein. Ich entschied mich für eine blaue Dove Packung. Erstens ist blau meine Lieblingsfarbe und steht bei Duschgel in der Regel für „Männlich sportlichen Duft", zweitens kennt man die Marke „Dove" ja aus Deutschland und ich hatte so vermutlich nicht viel Schlimmes zu befürchten. Wirklich „Männlich Sportlich" war der Geruch zwar nicht, aber doch ganz ok. Daher bin ich als die erste Flasche leer war in den gleichen Laden gegangen und habe die gleiche Flasche gekauft. Dachte ich. Denn sobald ich mir die neue Flüssigkeit in die Haare geschmiert hatte fiel auf, das etwas nicht stimmen konnte. Keine Schaumbildung und ein sehr fettiges Gefühl an den Fingern. Es war offensichtlich Bodylotion die ich gekauft hatte... und mir nun mit meinen letzten Resten Seife wieder auf den Haaren entfernen mußte. Na, man lernt. Jetzt habe ich mir „Herbal Essences" gekauft, verzichte auf einen männlichen Geruch beim Duschen und verströme stattdessen den Geruch einen Blumenwiese. Immerhin weiß ich jedoch, das ich so immer zuverlässig Shampoo bekommen werde.

Die zweite Schwierigkeit ereilte mich als mein aus Deutschland mitgebrachtes Deo dem Ende entgegen ging. Eigentlich kein Problem, dachte ich, mal wieder, da es überall Axe zu kaufen gibt. Dieses wird hier jedoch als Bodyspray bezeichnet und erfüllt wohl auch eine eher andere Funktion. Bei mir zumindest, denn bereits am ersten Tag nach meinem Neuerwerb fühlte ich mich im Büro konstant von einer unangenehmen Dunstwolke umgeben. Abhilfe mußte also geschaffen werden. Da es keine anderen mir bekannten Marken gab habe ich einfach angefangen verschiedene Sorten zu testen. Natürlich die Blauen zuerst. Diese Farbe scheint hier jedoch anders belegt zu sein, denn von meinen ersten Proben ging ein starker Minzgeruch aus. Wenn also Blau schon nicht mit „männlich sportlich" belegt ist, wie schaut es dann mit „männlich herben" Schwarz aus? Nicht viel besser, denn dieses Deo hinterließ einen weißen Pulverschleier auf meiner Hand und roch nach Corega tabs. So ging es weiter... Lavendel, Kirsch,... bei den Düften ist es kein wunder das sich auch von den männlichen Japaner eine stark weibliche Ausstrahlung ausgeht. Letztendlich entschied ich mich für das kleinste Übel, Zitronenduft.
Das auch diese Entscheidung nicht die beste war mußte ich dann am nächsten morgen feststellen. Kurz nach der Anwendung des erworbenen Kosmetikproduktes bemerkte ich eine leichte Hautirritation die zunehmend zu einem Jucken wurde. Die Erklärung hierfür war einfach, das erworbene Spray war nämlich für andere Körperteile bestimmt... für Füße hätte es sicher gute Dienste geleistet. Also wieder ein Griff ins Klo. Frage mich nur warum sie es zwischen die richtigen Deos stellen.

Kommen wir zum letzten Verwechslung. Dieses Mal war jedoch nicht ich der Leidtragende sonder viel mehr meine Mitbewohner. Seit meinem Einzug und der ersten Aufräumaktion sorge ich dafür das wir sowohl im Badzimmer als auch auf der Toilette einen gefüllten Seifenspender haben – eine weiter Maßnahme und die Hygienischen Zustände unserer WG auf einen allgemein üblichen Stand zu bringen. Da wir recht viel Seife verbrauchen bin ich dazu übergegangen möglichst große Nachfüllpacks zu kaufen die ich über der Toilette in einem Regal lager.

Als ich nach dem letzten Wochenende aus Nikko zurückgekommen bin hatte jemand den Seifenspender aufgefüllt. Zu meiner Freude sogar mal mit seiner eigene Seife, denn der Inhalt des Spenders war blau anstelle des üblichen weiß der Seife dich ich gekauft hatte. Mal wieder eine Fehleinschätzung, denn als ich die Seife zum ersten mal benutzte wurde mir sehr schnell klar, das hier ein Fehler unterlaufen sein mußte. Ein Blick zu meinem Sagrotan Chlorreinigerkonzentrat bestätigte dann auch diese Einschätzung, denn der Füllstand der Flasche war deutlich gesunken. Tja, passiert sowas, wenn man mal 2€ genommen hätte um selbst etwas zu kaufen hätte man sich die gebleichten Fingernägel ersparen können. Viel schöner ist es aber noch zu sehen, das auch andere an Sprachbarrieren scheitern können.

Sonntag, Juli 29, 2007

Odaiba Beach

Heute war ein Tag der sowohl von angenehmer Ruhe als auch von unglaublicher Lautstärke geprägt war. Da es wunderschön Sonnig war hatte ich mich für den frühen Nachmittag mit einigen Couchsurfern am Strand von Odaiba, einer künstlichen Insel in der Tokyo Bay verabredet. Genauer gesagt an einer U-Bahnstation von wo aus eine extra dafür gebaute Monorail abfährt. Irgenwie hatte alles am Anfang nicht so richtig geklappt und ich stand alleine dort. Dumm gelaufen, aber es hatte sich angedeutet, das praktisch jeder "verspätet" sein würde. Daher hatte ich schon ein Buch mitgenommen und konnte so die Chance nutzen am Strand in ruhe etwas zu lesen. Das Buch hatte ich noch am Tag vor dem Abflug in Deutschland gekauft weil mir die Beschreibung auf dem Buchrücken gefallen hatte:

Es war einmal ein ziemlich guter Psychiater, sein Name war Hector, und er verstand es, den Menschen nachdenklich und mit echtem Interesse zuzuhören. Trotzdem war er mit sich nicht zufrieden, weil es ihm nicht gelang, die Leute glücklich zu machen. Also begibt sich Hector auf eine Reise durch die Welt, um dem Geheimnis des Glücks auf die Spur zu kommen.
Nach ca. 1 1/2 Stunden kamen dann schließlich ein Japaner und eine Japanerin, die ich die Woche zuvor kennengelernt hatte dazu und wir haben einige Stunden am Strand gesessen, gegessen und auch ein paar Erfrischungsgetränke zu uns genommen. Gegen 18 Uhr mußte Keiko (das ist ein Frauename) und dann leider verlassen und Kei und ich blieben um ein Feuerwert zu sehen, was laut Internetbeschreibung über der Bucht von Tokio stattfinden sollte. Nun, wie das so ist mit Internetinformationen, es gibt viele und einige sind richtig, andere nicht. Was und blieb war jedoch ein wunderschöner Sonnenuntergang über Tokio und ein (nicht geplantes) Nickerchen am Strand.
Nachdem wir dann um 10 Uhr wieder aufgewacht waren hatten sich lauter E-Mails auf meinem Handy angesammelt und die verschiedensten Leute die ich in den letzten Tagen und Wochen kennengelernt hatte wollten wissen ob wir heute Abend noch weggehen wollten. Nun, da ich ja ausgeschlafen hatte sprach nichts dagegen und wir machten und auf den Weg nach Hause, zum Duschen und trafen uns mit ca. 12 Leuten um 00.15 Uhr am Hachiko an der Shibuya Station. Das erste was wir dort taten war uns wieder aufzuteilen, das es nun mal unmöglich ist sich mit so vielen Leuten auf einen Club zu einigen. Als erstes ging es in einen Club namens "Gaspanic" dessen Vorteil war das kein Eintritt verlangt wurde. Dessen Nachteil war das die Klientel nicht ganz unseren Vorstellungen entsprach. So garnicht um genau zu sein. In diesem Club stießen jedoch ein paar Freunde eines unserer eher zufälligen Begleiter zu uns. Auch diese entsprachen weder hinsichtlich ihres Sozialverhaltens noch ihrer Ausdrucksweise unseren Vorstellungen, so dass wir alles daran setzten sie wieder loszuwerden. Führte bei dem dem einen oder... eigentlich nur einem etwas zu Unverständnis, aber Opfer müssen gebracht werden. Nach der erfolgreichen Flucht sind wir dann in den Club "Womb" gegangen. Dieser ist nach Meinung einiger Experten auf dem Gebiet sicherlich nicht zu guter Musik einer der besten Clubs Japans wenn nicht Asiens. Nun, besonders war zunächst der Preis um reinzukommen 21€ ohne Getränk sind schon wirklich ein Wort. Aber gut, es ist das zweite Mal das ich in Japan in Diskos unterwegs war und das was uns im Club erwartete war schon wirklich besser als "normal". Die Stimmung war ausgesprochen gut, die Lichtshow außergewöhnlich und die Musik wie sie zuletzt mit 18 gehört hatte. Techno, knüppelhart und hammerlaut. War schon krass, wird jedoch wahrscheinlich erstmal wieder das letzte Mal bleiben, denn an die Partys in Bath kam es doch nicht ran und nach 2 Stunden war ich von den Fensterputz- und Luftboxentanzbewegungen so angeödet, das ich froh war schlafen gehen zu dürfen. Eine Erfahrung, belassen wir es dabei.

Donnerstag, Juli 26, 2007

Hot hot hot

Es ist kurz vor ein Uhr morgens. Die Luftfeuchtigkeit muß an die 99% sein und die Temperaturen sind immernoch über 25°C. Eigentlich erwartet man, dass es wenn es dunkel wird kühl ist, aber hier merkt man nicht mal einer Minute wie einem der Schweiß ausbricht... und meine Kollegen sagen es wir erst noch warm werden.

Eine Woche Besuch aus Deutschland

Wie bereits beschrieben hatte ich letzte Woche, bis diese Woche Montag Besuch aus Deutschland. Wir haben uns die Woche über viel Angesehen, viel zu viel um alles ausführlich zu beschreiben, aus diesem Grund werde ich versuchen einfach mit ein paar kommentierten Bildern einen Eindruck zu vermitteln.

Besuch des Asakusa Tempels, des größten Tempels in Tokio. Da der Taifun gerade angekommen war natürlich im Regen.

Besuch des "Tokyo City View", einer Aussichtsplattform im 52. Stock des Roppongi Hills Hochhauses. Als Bonus gab es eine Aqurienausstellund, die sich teilweise sehr nach dem japnischen Geschmack richtete.

Ein Besuch in Kamakura, bereits am Bahnhof sind wir von ein paar Kindern abgefangen worden, die gerne mit Touristen Englisch sprechen wollten. Hilfsmittel dazu: Bilderbögen.

Abendlicher Besuch auf Odaiba, einer künstlichen Insel in der Tokyo Bay. Das Bild zeigt den Blick auf die Tokioter Skyline und die Rainbowbridge, die Tokio mit Odaiba verbindet.

Auf Odaiba endet die Brücke in einer "Vergnügungsgegend" in Tokio in einem Industriegebiet. Dort bot sich die Möglichkeit dieses, wie ich finde, etwas unwirklichen Fotos.


Die letzten beiden Fotos sind in Nikko entstanden. Der dortige Tempelbereich ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden und wirklich sehenswert. Das eigentlich schlechte Wetter hat zwar schönere Fotos verhindert, jedoch sehr gut zur Athmosphäre gepasst.

Mittwoch, Juli 18, 2007

Bald kracht's...

...und das richtig. Ich bin mir gerade garnicht sicher ob ich meinen neuen Mitbewohner schon erwähnt hatte. Er wohnt ja immerhin schon 4 Wochen hier also könnte es sein. Da es aber ganau so gut sein könnte, das ich beschlossen habe ihn keines Wortes zu würdigen werde ich jetzt doch mal etwas ausholen.
Dieser nette Mensch, ein ganz Sozialer, Verständniss voller Vollidiot ist nach Japan gekommen um einen Film über Fahrräder zu drehen. Er scheint sich selbst für eine Mischung aus Woody Allen und Bill Gates zu halten und springt auf die in den USA momentan anscheinen populäre Welle der coolen Geeks auf. Nun gut, das ist sein Privatvergnügen und ich werde mich hüten über in einer Illusion lebende Kunststudenten zu lästern, schließlich habe ich in Tokio selbst oft genug erlebt wie dringen man nach Mitternacht Taxifahrer benötigt.
Was mich eher stört ist sein, nenen wir es "Sozialverhalten". Am Anfang seines Aufenthaltes hat er mich nach WG Regeln gefragt. Ich habe ihm gesagt es gibt keine außer "be considerate". Ich frage mich ob ich mich falsch ausgedrück habe, aber ich bin der Meinung das man rücksichtsvoll sein soll. Ich denke nicht, das es ein Sprachproblem ist, deswegen gehe ich momentan davon aus, dass er die Bedeutung dieses Wortes in seinem von der Schönheit des Geistes (oder seines I-Books) geprägtem Hirns nicht vollständig verarbeiten kann.
Denn mit Rücksichtnahme hat sein Verhalten rein garnichts zu tun. Wirklich viel aktiv schlimmes tut er nicht. Aber in Zusammenarbeit mit einem anderen Mitbewohner, einem Engländer schafft er es in kürzester Zeit die Wohnung eine Müllhalde zu verwandeln. Aus diesem Grund bin ich dann auch vor... ca. 9 Tagen das ersten mal in Rage geraten. Da bin ich vom beschriebenen Disneylandausflug nach Hause gekommen, wo mich ja die Einsteigefrauen angequakt haben und sobald ich durch die Tür war fing mir Diego an sein Leid über die Unordnung in unserem Haus ins Ohr zu nölen. Ich mag Diego sehr und war selbst auch schon seit Tagen geladen von daher war es Zeit die Putzaktion die ich schon nach meinem Einzug gefahren hatte zu wiederholen.
An dieser Stelle kurze Unterbrechung... ich möchte bitte nicht für pedantisch darstehen. Es geht hier nicht um "normale" Unordnung, die sich auch ständig um mich heraum ausbreitet. Es geht um eine Dreckseuche aller erster Güte. Lasst mich ein paar Beispiele geben, was ich denke was man als rücksichtsvoller Mitbewohner unterlassen sollte. Ich finde man muß nicht an die Klotür kotzen und es eintrocknen lassen (ok, das war nicht der blöder Ami sonder sein Freund der Engländer). Auch finde ich das wenn man den ganzen Tag mit dem Unterhemd und dem Laptop auf dem Wohnzimmersofa hängt man seine Unterbekleidung nicht auf diesem Sofa liegen lassen muß. Das gleiche gilt für Socken in der Dusche. Da könnte ich etwas kleinlig sein, aber das man sein Fahrrad auf dem Küchentisch zerlegt geht nur schwer in meinen Kopf. Das man dann noch Werkzeug und Öl auf diesem leigen lässt noch weniger. Gut, es sind nur ein paar Beispiele, aber Essenreste auf dem Fernseher und Schirme zwischen dreckigem Geschirr sind weitere.
Unterbrechung Ende. Also, es wurde definitiv wieder Zeit für eine Putzaktion... Diego fragte was man tun könnte und ich Zeigte es ihm. Müllbeutel auf und Rein. Schraubenzieher, Unterhosen, Bierdosen, Fahrradkette, SD-Karten, Tassen, Schuhe, einfach alles was im Gemeinschaftsbereicht rumlag ab in den großen blauen Wanschrank. Es mag dem einen oder anderen etwas hart vorkommen, aber ich hatte ihm einige Tage zuvor den Wink gegeben was ich gemacht hatte als die Unordnung zu groß wurde. Außerdem habe ich, wie beim letzten Mal alles auf dem Küchentisch aufgebaut und mit einem Schild versehen auf dem ich darum gebeten habe zu schauen ob irgendetwas von dem Inhalt der Tüten jemandem gehören würde, mich für ihr Verständnis bedankt und darauf hingewiesen das alles am Freitag entfernt werden würde. Diego war begeistert, meine Türkischen Mitbewohnerin auch und am Freitag... lag noch alles so da wie am Montag abend. Tja, wer droht, der mußt Drohungen Tagen folgen lassen, also flog es weg.
Reaktion: Keine
Gut, das war also was bisher geschah.

Heute als ich nach Hause gekommen bin lag
"Mr. Daslebenkannauchschönseinwennmannichtduscht" wieder auf dem Sofa und predigte meiner Mitbewohnerin seine Weltverbes- serungspläne. Kein problem, so lange er mich mit dieser Grütze verschont ist alles in Ordnung... ist es nicht (erinnert sich noch jemand an die Independencedaystory?), aber ich werde mich zusammenreißen. Aber als ich gerade meine Wäsche in den Trockner stecken wollte haben meine Hände schon angefangen sich in eine Position zu bringen die üblicherweise für Gewaltanwendung verwendet wird.
Der ganze Trockner stank erbärmlich nach Käse und Fisch und der Fusselfilter was mit lauter Steinchen gefüllt. Anscheinen hatte er seine Turnschuhe die gestern auf dem Fischmarkt in der Fischgrützen naßgeworden waren wieder benutzen wollen und hielt es für eine gute Idee sie so wie sie waren in den Trockner zu schmeißen.
Ich halte mich selbst für einen friedfertige Menschen, aber bald hat er es geschafft, dann werde ich ihm auf ganz unsoziale, dafür aber um so verständlicheren Weise in der Arsch treten. Bald Rauchst's und das wird dann sogar ein amerikanischer Kunststudent begreifen können.

Dienstag, Juli 17, 2007

Naturkatastrophen

Taifun und Erdbeben, aber mir und meinem Besuch geht es gut!

Sonntag, Juli 15, 2007

Nagano Vol.1 - Die Stadt

Wie vielleicht einigen aufgefallen ist fehlte nach dem aus dem Zug geschriebenen Eintrag über meine Freunde mit dem Shinkansen zu fahren noch ein kleiner Bereicht aus Nagano selbst. Den werde ich jetzt nach und nach zusammenschreiben und später zurückdatieren.

Begleitet nach Nagano wurde ich von einem meiner Kollegen, der hatte an dem Wochenende noch nichts vor und hat sich daher nach nur kurzem Überlegen angeschlossen.
Bevor ich mit Nagano selbst anfange vielleicht nochmal eine paar kurze Worte zum Shinkansen. Dieser Zug ist bei weitem nicht so Luxuriös und schön wie unser ICE, dafür hat er einige Vorteile von denne sich der ICE etwas abschneiden sollte:
1. Er ist schnell. Das wäre unser ICE zwar auch wenn er könnte, aber dadurch das er alle paar Minuten halten muß kann er seine Fähigkeiten praktisch nie ausspielen.
2. Er hat Platz und zwar für Gepäck und Beine.
3. Die Sitze sind drehbar und zeigen immer in Fahrtrichtung, es sei denn man möchte in einer Gruppe sitzen und dreht sie zurück.

Klingt trivial, mache den Zug für mich aber unserem überlegen. Es bietet einfach was man in einem Zug wirklich braucht.

Ok, jetzt aber zu Nagano. Das erste was auffällt ist das die Stadt deutlich entspannter und etwas kühler ist als Tokio. Beides ist erklärlich, das sie zum einen nur ca. 300.000 Einwohner hat und zum anderen in den japanischen Alpen und damit ein ganzes Stück höher liegt als Tokio.
So richtig viel zu sehen gibt es jedoch nicht, ein Tag für die Besichtigung der Stadt selbst reicht voll und ganz. Zuerst waren wir in einem Berühmten Tempel... der auch die Hauptattraktion ist. Dieser zeichnet sich neben der größe und der schönheit des ihm umgebenen Gartens durch eine Art Pilgergang aus. Um diesen zu durchwandern muß man sich die Schuhe ausziehen und neben dem Altar eine Treppe ins dunkle hinabsteigen. Danach geht es in absoluter Dunkelheit mehre minuten durch einen ziemlich engen Tunnel. Absolut nichts für leute mit Klaustrophobie. Man hat nur seine Hände zur Verfügung ums ich vorwärtszutasten bzw. seine Ohren um zu raten wo es weitergehen könnte. Ich fand es war eine ziemlich krasse erfahrung, da man erahnen konnte wie sich blinde fühlen müssen. Am ende des Ganges mußte man dann noch einen Schlüssel an der Wand auf der rechten Seite (ungefähr auf Hüfthöhe) finden und berühren um Glück im Jenseits zu haben, dann wurde man wieder in die Freiheit entlassen.
Im anschluß an den Tempel haben wir dann die lokale Essenspezialität der Nagano Regio, Sobanudeln, probiert. Diese sind jedoch nicht unbedingt mein Fall. Sicherlich sehr nahrhaft, aber auch mindestens so geschmacklos... meine Meinung, die Japaner schienen sie zu lieben.

Um den Tag besser nutzen zu können sind wir im Anschluß erstmal nach Yudanaka gefahren, was ich später beschreiben werde.
Am Sonntag hatten wir jedoch nochmal etwas Zeit für Sighseeing in Nagano, was wir dafür genutzt haben uns einige der Sportstätten anzuschauen in denen die Olympischen Spiele im Jahr 1998 ausgetragen worden waren. Das war mal ganz interressant zu sehen, insbesondere weil es ein recht nett gemachtes (wenn auch nicht zu spektakuläres) Museeum über die Olympics gab. Auffällig war jedoch auch der Zustand der Gebäude, denn denen scheint es leider nicht viel besser ergangen zu sein als dem Expo Gelände in Hannover.

Samstag, Juli 14, 2007

Das Wetter könnte besser sein.

Freitag, Juli 13, 2007

Besuch aus Deutschland

Dieses Wochenende habe ich für ca. 10 Tage Besuch aus Deutschland bekommen. Darauf habe ich mich schon einige Zeit gefreut, zwar versuche ich immer für die zu Hause gebliebenen darzustellen was ich hier erlebe, aber es einem meiner Freund selbst zeigen zu können ist doch nochmal eine andere Klasse. Die nächsten Tage gibt es Sighseeing en mass, das wird anstregend, aber ich bin mir sicher auch noch einige neue, interressante Gegenden von Tokio zu sehen die ich mir bisher aufgespart hatte.

Donnerstag, Juli 12, 2007

Yen Kurs

Morgens im Aufzug wird immer der aktuelle Yen Kurs angezeigt. Die letzten Tage war das schon immer ein Grund sich zu freuen und heute morgen hat er sogar ein Rekordhoch gegenüber dem Euro erreich! Wirklich billig wird Japan dadurch natürlich nicht, aber immerhin deutlich bezahlbarer.

Dienstag, Juli 10, 2007

Bäckersfrau die zweite

Erinnert sich jemand an die kleine Bäckersfrau in der Bäckerei Andersen? Heute morgen haben wir die nächste Stufe erreicht! Nicht das sich die Prozedur groß verändert hätte, das wäre undenkbar, aber nach einiger Zeit in Japan kann ich sagen, dass bereits kleine Veränderungen einen riesen Schritt darstellen. Normalerweise, und das muß ich gestehen habe ich vergessen bei meiner letzten Ausführung explizit zu erwähnen, wurden mir meine Brötchen immer einzeln in eine Plastiktüte gepackt, die wiederum in einer neuen Plastiktüte landeten. Da ich die Brötchen nur ein paar Meter tragen mußte habe ich jedesmal darum gebeten sie aus der letzten Tüte rauszunehmen um so etwas Verpackungsmüll einzusparen.

Heute morgen hat sie alles wie üblich vorbereitet, mich dann angeschaut, noch breiter gelächelt als normal und sie wieder aus der Tüte gezogen und auf meine Reaktion gewartet. Als ich dann genickt und mich bedankt habe wußte ich, ich habe heute ein Mädchen glücklich gemacht!

Montag, Juli 09, 2007

Disneyland

Eine spontane Entscheidung meiner Kollegen: Heute fahren wir nach Disneyland!

Und das mir, der sich seit Jahren weigert in den Heidpark zu fahren. Aber ok was will man machen der Gruppenzwang gebot es praktisch mitzufahren. (Und etwas neugierig war ich ja auch.)

Ich kann euch sagen, Disneyland in Tokio ist schon was besonderes. Nicht das sich der Stiel dieses Vergnügungspark von anderen Disneylands unterscheiden würde. (Nicht das ich andere kennen würde, aber welche die sie kannten meinten sie wären genauso.) Nein, der Aufbau ist genau der gleiche.
Der Unterschied ist der Schritt von außen in die künstliche Welt. In Tokio bin ich durch das Tor in den Park gegangen und war mir auf einmal nicht mehr sicher welche Welt bekloppter war, die vor oder die hinter dem Tor. In vielen Fällen war sie sich auf jeden fall sehr ähnlich. Die Leute tragen komische Klamotten, es ist ein wahnsinns Gedrängel und von allen Seiten wird einem ins Ohr gequakt. Beim Einkaufen in Tokio stehen überall Leute mit von den Geschäften die ohne Pause rufen "Kommt rein, willkommen, kommt rein" (sinngemäß wenigstens) bei den Fahrgeschäften in Disneyland stehen Mädels die sowas sagen müssen wie "Vorsicht, wenn sie Einsteigen hinsetzen, nur zwei Leute auf zwei Sitze, die Füße auf den Boden, die Hände an die Stange, danke, danke, danke..." Quak, Quak... die Fahrten in den Achterbahnen waren super, so gut das ich überlege nochmal hinzufahren, aber das Einsteigen war eine Tortur für die Ohren. Hätte ich nicht so viel Angst vor Pluto gehabt hätte ich Donald und co. wahrscheinlich irgendwann den Hals umgedreht.
Gut waren auch die japanischen Mädels im Park. Die haben ja anscheinend eh eine unterschiedliche Vorstellung wie sie sich für ihre männlichen Mitjapaner kleiden müssen. Aber in dem Park haben sie es geschafft nochmal einen draufzulegen. Ich frage mich was deren Freunde oder Ehemänner dazu sagen. Mal ehrlich, ich stelle mir vor ich komme von der Arbeit nach Hause, muß meiner Freundin erstmal die Mäuseohren absetzen, die 5000 Taschen mit Plunder aus den Souveniershops vom Sofa räumen, mein Bankkonto überprüfen und dann hoffen das sie sich nicht auch noch einen Tigerschwanz an den Hintern geheftet hat. Normal ist das nicht... keine Mickey Mouse für mich!

Samstag, Juli 07, 2007

Die Erfüllung eines Traumes

Als ich noch so klein war das ich auf die Spüle steigen musste um ein Glas aus dem Schrank zu nehmen habe ich von meinen Grosseltern einen Atlas bekommen der Kindern die Welt erklären sollte. Ich habe dieses Buch geliebt und besitze es noch heute. Es hat mir viele Dinge gezeig die ich von dem Moment an, als ich über sie lesen konnte sehen wollte. Da war zum Beispiel die Weltzeituhr in Berlin, die damals noch in einem Land stand in dem die Menschen auch Deutsch sprechen, genau wie wir und doch ganz anders leben. Die Uhr habe ich mittlerweile gesehen und musste feststellen, dass die Menschen die bei dieser Uhr genau so leben, dafür aber ganz anders sprechen als wir.
In dem Buch war auch die Rede von einem Land namems Japan, das so weit weg ist das dort die Sonne scheint wenn es bei uns dunkel ist. Über dieses Land haben sie geschrieben, dass die Leute dort Züge hätten die viel moderne und schneller waren als jeder andere Zug auf der Welt. Diesen Zug nannten sie Shinkansen. Seit dem Tag an dem ich diesem Namen zum ersten mal gehört hatte wusste ich das ich eines Tages mit diesem Zug fahren wollte.
Heute, mindestens 15 jahre spater, ist es so weit! Ein Traum meiner Kindheit geht in Erfüllung! Der Shinkansen bringt mich mit 300 Kilometern pro Stunde von Tokio nach Nagano!

Freitag, Juli 06, 2007

Weg issa

So, meine lieben Freunde ich mach mich dünne. Die nächsten zwei Tage KEINE Nachrichten. Morgen um 9.48 Uhr geht mein Zug nach Nagano. Mal schauen was es da zu sehen gibt... und selbst wenn es nichts gibt einfach mal aus Tokio raus zu sein ist schön genug.

Donnerstag, Juli 05, 2007

Da issa wieda

Vielleicht erinnert sich noch jemand an den letzten Eintrag in dem ich den heiligen Berg erwähnt hatte. Heute ist es mal wieder so weit Fuji-san ist sichtbar ob damit auch das Ende der Regenzeit eingeläutet ist bleibt unsicher. Auf jeden Fall ist es der erste Tag seit langem an dem man den Himmel sehen kann. Hoffentlich bleibt es so, denn am Wochenende steht mein erster größerer Ausflug an. Nach Nagano wird es gehen.

Mittwoch, Juli 04, 2007

ID4

Heute hatte ich die zweifelhafte Freude einen meiner amerikanischen Mitbewohner am Independenceday erleben zu dürfen. Er und sein Kumpel lagen auf unserem Sofa, erzählten einer Freundin von zu Hause über das Telephone wie schön es wäre mit ihr Kiffen zu können und philosophierten darüber was die Vereinigten Staaten von Amerika für ein tollen Land sein. Die Wände sind dünn und so konnte ich jedes einzelne schöne Detail ihres wie toll wir sind geseiers ertragen. Besonders schön fand ich die Ausführungen darüber mit welch simplen mitteln die Japaner im glauben gelassen werden in Freiheit zu leben. "The japanse are so easy to satisfy! Just sell them alcohol during the night and show them pornography in TV and they start beliving that they live in a free country. How stupid they are! They can't even buy a gun. I this makes me feel so bad in here!" Tja meine lieben einfachen Freunde von der anderen Seite des Teichs, manch einer ist halt leicht zu frieden zu stellen.

PS: Leider wieder ein negatives Beispiel einer leider viel zu starken Minderheit. Eigentlich hatte ich vor heute mit ein paar anderen Amis die ich kennengelernt hatte in den Park zu gehen und zusammen mit ihnen zu feiern...bedauerlicherweise war das Wetter zu schlecht.

Der Heiland ist angekommen

Für einen Wimpernschlag
hält die Welt den Atem an.
Ein neuer Stern ist erwacht,
mit dir, mit deiner ersten Schreibkopfbewegung.

Nur wenige Stunden nach dem schmerzvollen Verlust freue ich mich die Reinkarnation meines kleinen Lieblings zu verkünden. Meine Fotos sind weg, doch mein Rechner lebt. Akihabara und 6000 Yen sei Dank.

Dienstag, Juli 03, 2007

KommunikationsGAU

Es hatte sich auf dem Flug nach Tokio angekündigt und doch habe ich die Warnsignale nicht erst genug genommen. Am 03. Juli 2007 gegen 18:45 ist meine geliebte Laptop Festplatte mit der Seriennummer S/N: S077J10XCO6268 von uns gegangen. Ich verbleibe in tiefer Trauer und danke für die vier schönen gemeinsamen Jahre. Mit verschollen gingen die Bilder aus dem ersten Monat in Japan.

Montag, Juli 02, 2007

Ein Festessen

Heute war es endlich wieder so weit. Ich ging Graubrot kaufen, stellte ein Bier kalt und bereite mich auf den erhebenden Moment vor.
Nach 20 Minuten im Kühlschrank konnte ich es kaum noch erwarten, Speichel benetzte mein reistracktierten Lippen und ich ließ genüßlich den Stahl des Dosenöffners durch die Büchse Wiedemann "Gekochte Mettwurst" gleiten. Schon zitterig vor Aufregung strich ich die Butter auf's Brot, belegte jede einzelne Scheibe sorgsam und huldigte schließlich dem Fleischer meines Vertrauens. Die Leckereien der vergangenen Tage waren vergessen, welche ein Hochgenuß!
So erhöret mich! Oh Herr, bitte laß es WURST regnen. Oh Erik, bitte lese dies!