Freitag, August 10, 2007

Beach is calling

Nach den anstrengenden letzten Wochen hatte ich für heute beschlossen mit einer Deutschen, die ich hier kennengelernt habe, an den Strand nach Kamakurra zu fahren. In dem Ort an sich war ich zwar schon zwei mal, aber die Aussicht entspannt in der Sonne zu liegen und in den Pazifik zu springen hat mich die Reise noch ein drittes Mal machen lassen. Da sie noch nicht in Kamakurra gewesen ist stand zunächst erstmal natürlich etwas Besichtigungsprogramm auf dem Plan, das war zwar nicht mehr viel neues, aber zumindest war ich in der Lage ein drittes mal ein Bild von mir vor dem Budda zu machen. Vielleicht bringt das ja Glück.
Der Strand an dem wir anschließend gelandet sind hatte etwas Ballermann Athmosphäre. Viele Bretterbuden in denen es Essen gab, Lautsprecher die konstant den Strand beschallten und tausende Menschen, die weil es kaum Schatten gab und mega heiß war die meißte Zeit im Wasser standen. Das einzige was gefehlt hat war Sangria aus Plastikeinmern. Aber war trotzdem gut, denn es gab viel zu sehen... vieles was Fragen Aufwarf die ich dachte in der Art nach 3 Monaten Japan nicht mehr zu stellen. Warum gehen so viele Japaner mit Riesen Schwimmringen baden? Warum trägt der sonst so cool aussehende Rettungsschwimmer eine Babykappe? Warum macht der Mukkimann seine Situps am Strand? Warum beschmeißen kleine dicke Japanerinnen ihre Freunde mit toten Aalen? Warum gehen Japaner surfen auch wenn es keine Wellen gibt?
Am Abend hatte ich gehört sollte in Kamakurra am Strand (zum baden waren wir in Eoshima, was ca. 30 mit mit einer Art Straßenbahn entfernt ist) ein großes Feuerwerk stattfinden. Da ich nicht der Einzige war der das gehört hatte befanden wir uns auf dem Weg dorthin in dem wahrscheinlich vollsten Zug in dem ich je gewesen bin. Das Personal hat die Leute praktisch rausgezerrt wenn sie raus wollten und reingedrückt wenn sie rein wollten. (Manchmal vielleicht auch anders herum?) Doch dieses Gedränge war erst der Anfang dieser sehr Japanischen veranstaltung. Wir waren über 1 1/2 Stunden vor Beginn des Feuerwerks am Strand und es gab kaum noch Plätze wo man sich hinsetzen konnte. Es schien als sei halb Tokio für diesen Tag an den Strand gekommen.
Sie wußten warum, das Feuerwerk das wir zu sehen bekommen haben war aller erster Güte und die Athmosphäre schon etwas ganz besonderes, etwas was man bei einem längeren Japanaufenthalt auf jeden Fall erlebt haben sollte.
Eigentlich wollten wir uns nach dem Feuerwerk mit meiner Mitbewohnerin aus der Zeit in England treffen, sich in dem Gedränge zu finden war jedoch ein hoffnungsloses Unterfangen und so sind wir dann kurz vor Ende des Feuerwerks gegangen um halbwegs entspannt nach Hause zu kommen. Und das war eine goldige Entscheidung... die Vorbereitungen die in dem Ort getroffen worden waren sprachen eine eindeutige Sprache was nach dem Feuerwerk zu erwarten war. Aber auch das war wieder beeindruckend, wenn die Japaner etwas können, dann ist es eine Masse Menschen zu koordinieren. Anders wäre dieses Land jedoch wahrscheinlich auch garnicht unter Kontrolle zu halten.