Samstag, Mai 26, 2007

Stimmungsboom

Also, da wären wir, Tokio Narita International Airport. "Du mußt der sein, auf den ich warte, niemand sonst hatte so viel Gepäck dabei." Jaja, wenn der wüßte wie die Geschichte dazu ist, doch daran wollte ich erstmal nicht weiter denken.
Ab in einen klimatisierten Sharan und auf die Autobahn. In den Außenbezirken sieht es nicht viel anders aus als bei uns, alles schön grün, Nadelbäume, wenig Häuser. Doch das änderte sich natürlich schnell. Die Bebauung und der Verkehr nahmen ständig zu. Und ich beweifel, dass wir ohne das GPS den weg in dem Gewühle gefunden hätten. Als erstes ging es zu meiner zukünftigen Arbeitsstelle, angeblich in einem Gebäude, das zu den besten Adressen der Stadt zählt. Die Ferraris, Porsches,... in der Tiefgarage lassen das auch vermuten. Da wird es jetzt für mich also die nächsten Monate hingehen. Nicht schlecht.
Dann zum Sakura House Office, wo ich meinen Schlüssel in Empfang nehmen konnte. Das war relativ leicht zu finden, da sie eine in das GPS aufgenommene Telephonnummer hatten. (Eine echt gute Funktion, denn mit den Adressen ist das in Tokio so eine Sache, doch dazu später mehr.) Dort erwartete mich eine ganze Ladung japanische Bürokratie. Bitte unterschreiben sie in dem 5 Seiten Mietvertrag jeden einzelnen Punkt... unglaublich was ich da alles für Bedingungen annehmen mußte! Und nicht das das alles gewesen wäre. Es folgten Unterschriften für:
- Eine Belehrung über Müllsortierung
- Eine Einweisung in den Feuerlöscher
- Eine Bestandsliste
- Einen Zettel der sagt, das ich die Bestandsliste habe
- Einen Zettel über Ausszugshinweise
- ...

Mein Chef meinte nur, das die Japaner für alle Regeln hätten... und die meißten auch garnicht auf die Idee kommen würden sich an nur eine nicht zu halten. Wie krass, sie langem bin ich außerhalb Deutschlands in dem die Menschen an roten Ampeln stehen bleiben, auch wenn kein Verkehr kommt. (Was jedoch selten der Fall ist.)
Auf die Schlüsselaktion folgte dann die Wohnungssuche dort gab es keine Telephonnummer also war "Handarbeit" angesagt. Und das ist echt ätzend. So ein Chaos. Ich wohne Tokio, Shibuya-ku, 4-15-12 Jingumae. Also in der Stadt Tokio, Ortsteil Shubuya, Bereich Jingumae, Abschnitt 4, 15. Block, 12. Haus. Ein Hit oder? Schwierig macht es die Tatsache, dass die Nummerierung nicht der Reihenfolge der Häuser erfolgt, sondern dem Baudatum. Ich möchte bloß keine Post erhalten, das findet der Bostbote doch nie!
Und doch, wir waren irgendwann erfolgreich. Die Wohnung selbst begutachtet man am besten auf den Fotos die ich hochgeladen habe (rechts auf der Seite). Mit gefällt's und nachdem ich "in Sicherheit" war konnte mein Chef dann auch in sein sicherlich verdientes Wochenende starten.