Samstag, Mai 26, 2007

Die Leiden der Anreise

So, da bin ich! Die ersten Eindrücke sind überwältigend. Um etwas Struktur in meine Gedanken zu bringen fange ich am besten mit einer kurzen Beschreibung meiner Anreise an.
Der erste Teil war ziemlich unspektakulär, um zwei Uhr aufstehen und nach Hannover fahren. Dort war dann natürlich einchecken angesagt, was auch gleich die erste unangenehme Überraschung mit sich brachte. Laut Reisebüro war mein erlaubtes Freigepäck 30kg... laut Check in Schalter 20kg... die Konsequenz waren, mit Abzügen 8kg zu bezahlendes Übergepäck. Es half alles nichts, mußte man wohl durch. Ärgerlich ist es aber schon. Hätte man wirklich ein 4. paar Schuhe und 5 Wurstdosen gebraucht? Zu den Konditionen sicherlich nicht...
Nach dem anfänglichen konnte ich mich dann von meinen Eltern verabschieden und mich auch bald darauf in das Flugzeug nach Kopenhagen begeben. Eine kleine Propellermaschine, deren Gepäckfächer so klein waren, dass ich nicht mal meinen Laptoprucksack darin verstauen konnte. Aber für die 50 Minuten flug konnte man ihn ja auch zwischen die Beine nehmen... viel länger hätte es aber bei dem zur Verfügung stehenden Platz auch nicht sein dürfen, da sonst irreparable Schäden an Kniegelenken und Wirbelsäule zu befürchten gewesen wären.
In Kopenhagen war dann erstmal stundenlanges Warten angesagt. Viel Zeit den Gutelauneindex weiter fallen zu lassen. Nach ca. zwei Stunden ist mir ein Schild aufgefallen, das einen kostenlosen Wifi zugang ankündigte. Welch ein Glück, da eröffnete sich eine Möglichkeit die Zeit totschlagen zu können. Doch das was folge glich einem Börsencrash. Anscheinend hatte irgendein Bauteil meines Laptops bei der Röntgen/Flugzeug durschüttelaktion etwas abbekommen. Jedes mal ca. 20 sec. nach dem anschalten machte es "plop" und das Gerät war wieder aus. Schöne Scheiße, da ging der Draht zur Außenwelt.
Also doch warten. Gott sei dank bin ich mit der "Überallschlafgabe" gesegnet, so dass ich ruck zuck auf ein paar Stühlen eingepennt bin. So lange zumindest bis ich anfing von den selben runterzurutschen und mich gerade noch auffangen konnte. Beobachtet wurde ich dabei anscheinend von einer Gruppe Däninnen, die die Situation anscheinend schon kommen haben sehen. Glücklicherweise hatten mich meine excellenten reflexe vor schlimmeren bewahrt. Vorerst, denn als ich mich gerade wieder gerappelt hatte geriet der Flughafensesseln ins wanken und ich machte doch noch den Abgang. Wie leicht es doch ist für Unterhaltung zu sorgen. Und obwohl ich es gerade geschafft hatte mich zum Vollhonk zu machen stellte sich mir bei dem fröhlichen lachen blonder Mädels die frage warum ich überhaupt nach Japan wollte...
Die frage geisterte noch einige Stunden in meinem Kopf herum und plötzlich saß ich dann in meinem A340-300 auf dem weg acht Stunden gegen die Zeit. Leider heißt das nicht das der Flug kürzer wurde... alles in allem waren und blieben es zehn Stunden in der mittleren Reihe zwischen zwei schnarchenden Japanern.
Das klingt jetzt vielleicht negativer als es war. Der Platz war deutlich besser als man es von Easyjet und co. gewöhnt ist. Das gleiche galt natürlich auch für den Bordservice. Sogar wenn man eingeschlafen war ließen die Stewardessen einem das Essen auf den Bauch plumpsen. Das beendete zwar die kurzen Schlafphasen, bot aber zumindest die Möglichkeit ein Teil des Flugpreises wieder aufzuessen. Wirklich bemerkenswert war auch das Bordentertainment. Sogar in der Sardienenklasse hatte jeder einen eigenen Bildschirm und die Möglichkeit aus ca. 15 Filmen, 10 Radiosendern und zwei Flugzeugkameras auszuwählen. Als Bonus gab es dann noch die Spielefunktion. Hierfür ließ sich eine Art Gamepad aus der Armlehne lösen mit dem man Computerspiele steuern konnte. Was für'n Hit! Frage mich ob das jetzt Standart auf Langstreckenflügen ist oder ob man nur den technikverliebten Japanern solchen Luxus bietet.
Irgendwann hat glücklicherweise auch der letzte Flug ein Ende und ich konnte das Flugzeug wieder verlassen. Dieses Ereignis stellte eine mehr nennenswerte Hausse für den Gutelauneindes dar und als ich dann auch noch von meinem Chef und heutigen Fahrer hinter der Gepäckausgabe abgeholt worden bin war schon fast wieder der Einstiegskurs erreicht.
Auch die weiteren Stunden waren, wie ich jetzt sagen kann, im wesentlichen vom Bullen dominiert. Was da passierte folgt sehr bald...

PS: Man verzeihe mir mein Maschbauer-Wiwi-Pseudowissen, aber letztendlich ist doch jedes GPS "just in time". Und ich bin dagegen.