Mittwoch, August 22, 2007

Verkehrsproblem

Bereits als ich heute die Akasaka U-Bahn Station betreten habe hatte ich das Gefühl, das etwas nicht stimmen könnte. Irgendwie hielten sich hinter den Ticketautomaten, über den Gleisen zu viele Menschen auf. Auch ein Stockwerk tiefer auf der Platform warteten ungewöhnlich viele Menschen, die praktisch ständig näher zusammenrücken mußten weil immer mehr nachströmten ohne das ein Zug kam. Dazu gab es dann noch eine nicht endende Japanische Ansage, die ich leider nicht verstehen konnte. Als nach 5 Minuten immer noch keine Zug gekommen war, was in Tokio auf den Hauptstrecken äußerst ungewöhnlich ist, habe ich einen Umstehenden gefragt, der so aussah als würde er Englisch können. Dieser übersetzte mir den Inhalt der Ansage: "Es ist jemand auf die Schienen gefallen, wir warten auf Anweisungen von höherer Stelle."

Dieser Satz offenbart gleich zwei Probleme im japanischen Verhalten:

1)       Entscheidungen können nicht selbst getroffen werden. (Man, holt die Polizei, den Krankenwagen, entfernt den Jungen von den Schienen und laß die Züge wieder fahren! Da warten über 100.000 Leute!)

2)       Falls es zu Situationen kommt in denen doch selbt Entscheidungen getroffen werden fallend diese häufig etwas unrational und übertrieben final aus. (Ich glaube kaum das der "auf die Schienen gefallene" jemals vor hatte die ankommende U-Bahn nach Hause zu nehmen. Nicht umsonst sind im Finanzdistrikt die meißten U-Bahnsteige mit so abgeschirmt, dass man Züge nur durch sich nach der Ankuft öffnende Türen betreten kann.)